Mittwoch, 11. September 2013

Praktikum

Nun möchte ich euch etwas von meinem Praktikum berichten.
Ich bin nun schon seit fast 6 Wochen an der Deutschen Schule und es macht mir richtig Spaß. Natürlich ist es auch manchmal anstrengend, die Stunden muss man schließlich ja auch vorbereiten. 
Aber die Schüler sind sehr motiviert und arbeiten meistens sehr gut mit. 
Hauptsächlich unterrichte ich Deutsch, aber ich habe auch schon etwas in Mathe gemacht und eine Religionsstunde unterrichtet. Da muss man vorher sehr sich genau überlegen, was man sagt und wie man den Unterricht gestaltet, damit es die Schüler auch verstehen. Oft hatte ich vor der Stunde Bedenken, dass die Schüler es nicht verstehen könnten, aber meistens verstehen sie mehr als man denkt :)
Im Gegensatz zu manchen Schulen in Deutschland muss ich sagen, dass unter den Lehrern ein sehr gutes Klima herrscht. Die Lehrer arbeiten sehr gut zusammen, tauschen das Unterrichtsmaterial aus oder erstellen es oft zusammen.
Ein kleines Beispiel aus dem Unterrichtsalltag:
Die erste Stunde beginnt.
Die Klasse schreibt eine Mathe-Arbeit.
Nach einer Stunde klingelt es und die Arbeiten werden eingesammelt. Es folgen zwei Stunden Deutsch-Unterricht und eine Pause. Danach werden die Mathe-Arbeiten wieder ausgeteilt und es wird weitergeschrieben. Ich war etwas überrascht, aber nach mehreren Wochen habe ich festgestellt, dass dies hier ganz normal ist :)
Eine weitere Verwirrung war für mich die Bezeichnung des Lehrers. Die Schüler rufen grundsätzlich "Frau". Zur Begrüßung sagen die Schüler "Frau" und dann den Vornamen. Also heiße ich "Frau Miriam". Es gibt eine Lehrerin aus Deutschland, die ihren Schülern versucht beizubringen, dass sie Frau...(Nachname) heißt, allerdings ist sie nicht wirklich erfolgreich. Die Schüler sagen trotzdem "Frau (Vorname).
Es war am Anfang für mich sehr lustig, wenn die Schüler während der Stunde immer "Frau" rufen. "Frau, ich habe eine Frage..."
Dies kommt daher, dass im Spanischen Frau=Señora ist. Und man kann auch nur das Wort "señora" verwenden, ohne einen weiteren Namen. So wurde dies eben auch auf das Deutsche übertragen, was für mich am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig war, inzwischen aber normal :)
Wenn ich über den Schulhof gehe, ruft es häufig "Frau Miriam" oder wenn ich in der Mensa esse, ruft es auch von der anderen Seite "Frau Miriam".

Heute am 18.September, dem Nationalfeiertag, wurde in der Schule die "Fiestas Patrias" gefeiert, dies ist das größte Fest in Chile. Da in dieser Woche dann Ferien sind, wurde bereits heute gefeiert. Angefangen hat alles in der Aula. Dort haben sich alle Grundschüler versammelt. Einige Schüler hatten auch die typisch chilenische Tracht an. Zuerst wurde die chilenische Nationalhymne gesungen und dann auch die Deutsche.

Die chilenische und die deutsche Flagge

Dann wurden verschiedene Theaterstücke, Musikstücke und Tänze von den Schülern aufgeführt.









Danach gab es auf dem Sportplatz verschiedene Stationen, an denen die Kinder spielen oder tanzen konnten.
 
Auch hier in Chile ist "Faulei" ein beliebtes Spiel

















Zum Abschluss gab es für jedes Kind eine Empanada. Das ist etwas typisch chilenisches. Es ist eine Teigtasche, die entweder mit Käse oder mit Fleisch gefüllt ist.

Einige Schüler meiner Klasse

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