Freitag, 27. September 2013

Die Wüste Atacama

Hier sitze ich nun im Norden von Chile, ca.1600km von Valparaíso entfernt, an der Grenze zu Bolivien und Peru in der Wüste Atacama. 
Die Wüstenstadt heißt San Pedro de Atacama und hat ca. 2000 Einwohner und liegt auf 2440 Meter über dem Meer. Umgeben ist dieses Dorf von mehreren Fünf- und Sechstausendern.

Straße in San Pedro

Mein Praktikum ist zu Ende gegangen

Nun ist mein letzter Praktikumstag in der Deutschen Schule Valparaíso zu Ende gegangen. 
Es war eine sehr schöne und bereichernde Zeit. Ich konnte in diesen 8 Wochen einiges lernen und für mein weiteres Studium mitnehmen.

Die Klasse 3d

An meinem letzten Abend in Valparaíso wurde ich noch zu einem Asado (Grillen) eingeladen.

Meine Gastfamilie

Um jetzt noch einige Eindrücke des Landes zu gewinnen, werde ich nun in Chile reisen.

Sonntag, 22. September 2013

Las Fiestas Patrias- eine Woche in Temuco

Diese Woche waren Schulferien. Diese Zeit habe ich genutzt, um in den Süden von Chile zu reisen.
Dank Heidrun hatte ich die Möglichkeit bei Missionaren in Temuco unterzukommen. Und ich hatte nicht nur die Übernachtungsmöglichkeit, sondern auch die einzigartige Gelegenheit sehr viel von der Arbeit und dem Leben dort mitzubekommen.
Doch nun von vorne:
Ich bin mit dem Nachtbus von Valparaiso nach Temuco gefahren. Dies war nicht ganz einfach, da es immer dunkel war und ich nicht wusste, wo und wann ich aussteigen musste. Glücklicherweise musste mein Nebensitzer auch in Temuco aussteigen, sodass ich warten konnte, bis er ausstieg.
Bei Familie Weber angekommen wurde ich dann herzlich empfangen. Außerdem war noch ein Junge aus Deutschland da, der Urlaub machte und Sohn einer anderen Missionarsfamilie ist.


Hanne und Gerhard Weber sind von der christlichen Missionsgemeinde Freiburg ausgesandt und arbeiten mit Mapuche- Indianern. Die Mapuche sind das indigene Volk Chiles. Diese leben meist als einfache Kleinbauern zerstreut auf dem Land.
Zur Missionsstation, nahe zum Stadtzentrum von Temuco gelegen, gehört das Mädcheninternat „Chantumay“ (bedeutet in der Sprache der Mapuche: Danke). Dort wohnen unter der Woche Studentinnen aus ländlichen Gegenden, denen dadurch ein kürzerer Anfahrtsweg zu den Universitäten ermöglicht wird.

Chantumay

An meinem ersten Abend durfte ich dann gleich zu einem Jugendtreffen der Gemeinde auf dem Land mit. 

In diesem Haus finden die Jugendtreffen und sonstige Gruppenaktivitäten statt

Die Rückfahrt bis zur Straße war sehr spektakulär. Wir fuhren mit mindestens 15 Leuten in einem Pick Up: Fahrer, 3 Leute auf dem Beifahrersitz, 5 Leute hinten und der Rest auf der Ladefläche. Welcome to Chile!
Am nächsten Tag, das war ein Sonntag, sind wir dann zu einem Gottesdienst der Gemeinde "Pil Pilco". Dort musste ich mich dann vorne mit dem Mikro vorstellen.

















Dies ist die Kirche von Pil Pilco
 



Mittags sind wir dann noch zu einem Fußballspiel der Gemeinde und sind Quad gefahren. Das kann man auf den Wegen auf dem Land sehr gut und macht richtig Spaß.










Friedliche und ruhige Natur.









Montags sind wir aufs Land zu einer Dorfschule gefahren. Dort waren Aufführungen für den Nationalfeiertag, der in dieser Woche stattfand.
Es war sehr interessant den Vergleich der Deutschen Schule in Valparaiso und dieser Schule auf dem Land zu sehen.


Bei den Fiestas Patrias wird immer der Nationaltanz "Cueca" getanzt.














Danach sind wir noch an die Küste gefahren.

Die Landschaft dort ist einzigartig!





Meer mit schwarzem Sand (Vulkangebiet)



Mit dieser Fähre konnte man den Meeresarm überqueren





















Ich habe auch bei der Gartenarbeit mitgeholfen. Einmal durfte ich auch zu einem Hausbesuch mitkommen. 
Mit den zwei Jungs bin ich auch mit zum Jagen. Ich durfte auch einmal mit dem Luftgewehr schießen, jedoch auf eine Zielscheibe.




Auf dem Freimarkt kann man die Berge mit Obst und Gemüse bestaunen




Auch "Omas Brot" kann man in Temuco kaufen. Die deutschen Einschläge kann man manchmal noch sehen. So gibt es im Angebot in Bäckereien "Apfelkuchen" oder "Apfelstrudel" oder "Torte".







Am 18. September war der Nationalfeiertag von Chile. Dies feiern die Chilenen sehr groß. Insgesamt sind die Chilenen sehr stolz auf ihr Land und jedes Haus hat eine Fahne. 



Das Fest haben wir gemeinsam mit der Gemeinde "Pil Pilco" gefeiert. Es wurde gegrillt und es gab Spiele für Kinder, wir spielten Volleyball und hatten einen schönen Tag.
Ganz im Hintergrund ist der Vulkan "Villarica" zu sehen
Der nächste Tag wird auch nochmals als Feiertag in Chile genutzt. An diesem Tag durfte ich ein typisches chilenisches Familienfest miterleben.
Das Festessen beginnt typischerweise mit der Nationalhymne:



Es gab richtig leckeres Essen: Verschiedene Fische, Schweinefleisch, Ente, Hühnchen, viele Meeresfrüchte...
Nach dem leckeren und sehr reichhaltigem Essen haben wir einen Verdauungsspazierung entlang der Lagune gemacht. 







Abends ging es dann für mich auch schon wieder mit dem Nachtbus zurück nach Valparaíso.

Insgesamt hatte ich eine richtig tolle Zeit! Ich konnte viele Erfahrungen und Einblicke in das Leben der Mapuche- Indianer, sowie der Missionsarbeit, sammeln und auch tolle Landschaften sehen.



Donnerstag, 12. September 2013

Typisch Chile

Eigenheiten von Chile oder was mir fremd erschien:
  • Nachts ist es sehr laut. Dies liegt zum einen daran, dass es hier in Valparaíso sehr viele Hunde gibt. Die Hunde fangen nachts häufig an, gemeinsam in Rudeln zu bellen. Es klingt fast so, als machen sie einen Wettbewerb, wer lauter bellen kann. Zum anderen, wird an den Autos sehr schnell die Alarmanlage ausgelöst. Man muss nur nah genug an einem Auto vorbei laufen, schon beginnt die Musik. Dies macht anscheinend den Hunden nachts auch Spaß, diese Alarmanlagen auszulösen.
  • Eine weitere Besonderheit sind die Gasflaschen-Verkäufer für Warmwasser hier. Es gibt verschiedene Anbieter, die mit ihren Kleintransporter Gasflaschen verkaufen. Sie fahren ständig die Straßen hoch und runter. Damit man weiß, welche Anbieter unterwegs ist, haben sie verschiedene Musik und so wissen die Bewohner, welche Musik zu ihrem Gasflaschen-Verkäufer gehört.
  • Der Straßenverkehr hier in Chile ist sehr faszinierend. Ständig wird gehupt, man wechstelt häufig die Straßenspur und fährt schnell und abrupt. An dieser Ecke laufe ich jeden Tag vorbei und bisher gab es seltsamerweiße erst einen Crash. Das Fahrprinzip gilt dort: Wer hoch- oder runter fährt hupt und dann fährt man mit Vollgas um die Ecke nach oben. Schließlich braucht man den Schwung, um hoch zu kommen.
Dies ist die Ecke, um die man mit viel Schwung fährt
  • In Chile wird sehr viel auf der Straße verkauft. Überall sind kleine Stände aufgebaut, an denen Zeitungen, Süßigkeiten oder sonstiges verkauft wird. Wenn die Polizei unterwegs ist, wird schnell alles eingeräumt und ein Tuch darüber gelegt. Doch sobald sie außer Sichtweite sind, ist das Tuch schnell weg und die Waren werden weiterhin angeboten. Als ich vor kurzem die Straße entlang gelaufen bin, habe ich mich nämlich gewundert, warum die Straßen so leer sind, und überall Tücher die Waren bedecken. Kurze Zeit später kamen mir zwei Polizisten entgegen. So wusste ich auch Bescheid.  
  • Im September ist der größte Nationalfeiertag des Jahres. Dies ist am 18. September, der Tag der Unabhängigkeitserklärung. Doch die gesamte Woche wird gefeiert und der ganze Monat steht im Zeichen des "fiestas patrias". So ist alles mit Chile- Flaggen dekoriert, alle Busse sind blau, weiß, rot und die Autos haben Fähnchen. Auf der Straße gibt es überall Verkäufsstände mit landestypischen, traditionellen Kleidern und Flaggen.
  • Nun noch etwas zu meinem Sprachenwirrwarr: Hier in Chile kann ich alle meine bereits gelernten Sprachen anwenden. Im Alltag bin ich auf das Spanische angewiesen, da die meisten Chilenen ausschließlich spanisch sprechen. Es gibt nur wenige Menschen, die englisch können. Mit meiner Vermieterin unterhalte ich mich jedoch häufig auf englisch, da dies für mich zumindest am Anfang deutlich leichter war. Die Tochter meiner Vermieterin, die die ersten Wochen meiner Zeit hier in Chile auch noch da war, kam aus Frankreich und hat daher französisch gesprochen. In der Schule rede ich entweder deutsch oder spanisch. Manchmal bin ich etwas verwirrt mit den Sprachen, aber inzwischen kann ich mich relativ gut verständigen. Und mein Spanisch wird auch immer besser.

Mittwoch, 11. September 2013

Praktikum

Nun möchte ich euch etwas von meinem Praktikum berichten.
Ich bin nun schon seit fast 6 Wochen an der Deutschen Schule und es macht mir richtig Spaß. Natürlich ist es auch manchmal anstrengend, die Stunden muss man schließlich ja auch vorbereiten. 
Aber die Schüler sind sehr motiviert und arbeiten meistens sehr gut mit. 
Hauptsächlich unterrichte ich Deutsch, aber ich habe auch schon etwas in Mathe gemacht und eine Religionsstunde unterrichtet. Da muss man vorher sehr sich genau überlegen, was man sagt und wie man den Unterricht gestaltet, damit es die Schüler auch verstehen. Oft hatte ich vor der Stunde Bedenken, dass die Schüler es nicht verstehen könnten, aber meistens verstehen sie mehr als man denkt :)
Im Gegensatz zu manchen Schulen in Deutschland muss ich sagen, dass unter den Lehrern ein sehr gutes Klima herrscht. Die Lehrer arbeiten sehr gut zusammen, tauschen das Unterrichtsmaterial aus oder erstellen es oft zusammen.
Ein kleines Beispiel aus dem Unterrichtsalltag:
Die erste Stunde beginnt.
Die Klasse schreibt eine Mathe-Arbeit.
Nach einer Stunde klingelt es und die Arbeiten werden eingesammelt. Es folgen zwei Stunden Deutsch-Unterricht und eine Pause. Danach werden die Mathe-Arbeiten wieder ausgeteilt und es wird weitergeschrieben. Ich war etwas überrascht, aber nach mehreren Wochen habe ich festgestellt, dass dies hier ganz normal ist :)
Eine weitere Verwirrung war für mich die Bezeichnung des Lehrers. Die Schüler rufen grundsätzlich "Frau". Zur Begrüßung sagen die Schüler "Frau" und dann den Vornamen. Also heiße ich "Frau Miriam". Es gibt eine Lehrerin aus Deutschland, die ihren Schülern versucht beizubringen, dass sie Frau...(Nachname) heißt, allerdings ist sie nicht wirklich erfolgreich. Die Schüler sagen trotzdem "Frau (Vorname).
Es war am Anfang für mich sehr lustig, wenn die Schüler während der Stunde immer "Frau" rufen. "Frau, ich habe eine Frage..."
Dies kommt daher, dass im Spanischen Frau=Señora ist. Und man kann auch nur das Wort "señora" verwenden, ohne einen weiteren Namen. So wurde dies eben auch auf das Deutsche übertragen, was für mich am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig war, inzwischen aber normal :)
Wenn ich über den Schulhof gehe, ruft es häufig "Frau Miriam" oder wenn ich in der Mensa esse, ruft es auch von der anderen Seite "Frau Miriam".

Heute am 18.September, dem Nationalfeiertag, wurde in der Schule die "Fiestas Patrias" gefeiert, dies ist das größte Fest in Chile. Da in dieser Woche dann Ferien sind, wurde bereits heute gefeiert. Angefangen hat alles in der Aula. Dort haben sich alle Grundschüler versammelt. Einige Schüler hatten auch die typisch chilenische Tracht an. Zuerst wurde die chilenische Nationalhymne gesungen und dann auch die Deutsche.

Die chilenische und die deutsche Flagge

Dann wurden verschiedene Theaterstücke, Musikstücke und Tänze von den Schülern aufgeführt.









Danach gab es auf dem Sportplatz verschiedene Stationen, an denen die Kinder spielen oder tanzen konnten.
 
Auch hier in Chile ist "Faulei" ein beliebtes Spiel

















Zum Abschluss gab es für jedes Kind eine Empanada. Das ist etwas typisch chilenisches. Es ist eine Teigtasche, die entweder mit Käse oder mit Fleisch gefüllt ist.

Einige Schüler meiner Klasse

Montag, 9. September 2013

Meine Umgebung

Dieses Wochenende habe ich hier die Gegend und die Städte in dieser Region erkundet. 
Ich bin mit dem Bus nach Concón gefahren. Dort hat es viele Traumstrände, die im Sommer total überfüllt sind, jetzt im Winter aber sehr ruhig. Es ist alles sehr touristisch mit vielen hohen Hotels.  Ich habe eine Wanderung entlang des Meeres gemacht und dabei viele verschiedene Landschaften und immer wieder neue schöne Winkel entdeckt.
Hier ein paar Eindrücke:


Viele Surfer gibt es an diesem Strand













Die Hotels sind alle direkt am Meer gebaut



 

Später bin ich dann auf Sanddünen gestoßen. Insgesamt ist es ein rund 10km langes Dünenband. Da es keine Möglichkeit, bzw. keinen Weg gab, wie man auf die Dünen hoch kam, bin ich einfach gerade hoch, zuerst durch Gestrüpp und dann durch den Sand. Es war sehr anstrengend und heiß, da man ständig eingesunken ist. 

Im Hintergrund entdeckt man schon die Düne


Hier habe ich mir einfach selbst einen Weg hoch zu den Dünen geschaffen



Nach jeder Kuppe dachte ich, jetzt bin ich oben. Aber dann ging es immer weiter hoch.


Nur meine Spur ist zu sehen :)


Oben angekommen wurde ich dann mit einer herrlichen Sicht belohnt. 
Auf der anderen Seite ging es dann auch wieder runter und ich habe die nächste Stadt, namens Reñaca gefunden, von wo ich glücklicherweise auch wieder einen Bus zurück bekommen habe.



Außer Sand und Meer habe ich dann tatsächlich auch wieder Häußer entdeckt.

















Außerdem wurde die Uhr von Winter- auf Sommerzeit umgestellt, und gleich habe ich einen Sonnenbrand bekommen :)