Diese Woche waren Schulferien. Diese Zeit habe ich genutzt, um in den Süden von Chile zu reisen.
Dank Heidrun hatte ich die Möglichkeit bei Missionaren in Temuco unterzukommen. Und ich hatte nicht nur die Übernachtungsmöglichkeit, sondern auch die einzigartige Gelegenheit sehr viel von der Arbeit und dem Leben dort mitzubekommen.
Doch nun von vorne:
Ich bin mit dem Nachtbus von Valparaiso nach Temuco gefahren. Dies war nicht ganz einfach, da es immer dunkel war und ich nicht wusste, wo und wann ich aussteigen musste. Glücklicherweise musste mein Nebensitzer auch in Temuco aussteigen, sodass ich warten konnte, bis er ausstieg.
Bei Familie Weber angekommen wurde ich dann herzlich empfangen. Außerdem war noch ein Junge aus Deutschland da, der Urlaub machte und Sohn einer anderen Missionarsfamilie ist.
Hanne und Gerhard Weber sind von der christlichen Missionsgemeinde Freiburg ausgesandt und arbeiten mit Mapuche- Indianern. Die Mapuche sind das indigene Volk Chiles. Diese leben meist als einfache Kleinbauern zerstreut auf dem Land.
Zur Missionsstation, nahe zum Stadtzentrum von Temuco gelegen, gehört das
Mädcheninternat „Chantumay“ (bedeutet in der Sprache der Mapuche:
Danke). Dort wohnen unter der Woche Studentinnen aus ländlichen Gegenden, denen
dadurch ein kürzerer Anfahrtsweg zu den Universitäten ermöglicht wird.
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Chantumay |
An meinem ersten Abend durfte ich dann gleich zu einem Jugendtreffen der Gemeinde auf dem Land mit.
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In diesem Haus finden die Jugendtreffen und sonstige Gruppenaktivitäten statt |
Die Rückfahrt bis zur Straße war sehr spektakulär. Wir fuhren mit mindestens 15 Leuten in einem Pick Up: Fahrer, 3 Leute auf dem Beifahrersitz, 5 Leute hinten und der Rest auf der Ladefläche. Welcome to Chile!
Am nächsten Tag, das war ein Sonntag, sind wir dann zu einem Gottesdienst der Gemeinde "Pil Pilco". Dort musste ich mich dann vorne mit dem Mikro vorstellen.
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Dies ist die Kirche von Pil Pilco |
Mittags sind wir dann noch zu einem Fußballspiel der Gemeinde und sind Quad gefahren. Das kann man auf den Wegen auf dem Land sehr gut und macht richtig Spaß.
Friedliche und ruhige Natur.
Montags sind wir aufs Land zu einer Dorfschule gefahren. Dort waren Aufführungen für den Nationalfeiertag, der in dieser Woche stattfand.
Es war sehr interessant den Vergleich der Deutschen Schule in Valparaiso und dieser Schule auf dem Land zu sehen.
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Bei den Fiestas Patrias wird immer der Nationaltanz "Cueca" getanzt. |
Danach sind wir noch an die Küste gefahren.
Die Landschaft dort ist einzigartig!
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Meer mit schwarzem Sand (Vulkangebiet) |
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Mit dieser Fähre konnte man den Meeresarm überqueren |
Ich habe auch bei der Gartenarbeit mitgeholfen. Einmal durfte ich auch zu einem Hausbesuch mitkommen.
Mit den zwei Jungs bin ich auch mit zum Jagen. Ich durfte auch einmal mit dem Luftgewehr schießen, jedoch auf eine Zielscheibe.
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Auf dem Freimarkt kann man die Berge mit Obst und Gemüse bestaunen |
Auch "Omas Brot" kann man in Temuco kaufen. Die deutschen Einschläge kann man manchmal noch sehen. So gibt es im Angebot in Bäckereien "Apfelkuchen" oder "Apfelstrudel" oder "Torte".
Am 18. September war der Nationalfeiertag von Chile. Dies feiern die Chilenen sehr groß. Insgesamt sind die Chilenen sehr stolz auf ihr Land und jedes Haus hat eine Fahne.
Das Fest haben wir gemeinsam mit der Gemeinde "Pil Pilco" gefeiert. Es wurde gegrillt und es gab Spiele für Kinder, wir spielten Volleyball und hatten einen schönen Tag.
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Ganz im Hintergrund ist der Vulkan "Villarica" zu sehen |
Der nächste Tag wird auch nochmals als Feiertag in Chile genutzt. An diesem Tag durfte ich ein typisches chilenisches Familienfest miterleben.
Das Festessen beginnt typischerweise mit der Nationalhymne:
Es gab richtig leckeres Essen: Verschiedene Fische, Schweinefleisch, Ente, Hühnchen, viele Meeresfrüchte...
Nach dem leckeren und sehr reichhaltigem Essen haben wir einen Verdauungsspazierung entlang der Lagune gemacht.
Abends ging es dann für mich auch schon wieder mit dem Nachtbus zurück nach Valparaíso.
Insgesamt hatte ich eine richtig tolle Zeit! Ich konnte viele Erfahrungen und Einblicke in das Leben der Mapuche- Indianer, sowie der Missionsarbeit, sammeln und auch tolle Landschaften sehen.