Donnerstag, 29. August 2013

Das ist eben auch Chile

Heute berichte ich euch von einem Ereignis.
Entweder schätze ich oft Situationen falsch ein, oder die Menschen sind einfach sehr besorgt um mich :)
Als ich nach meinem Praktikumstag vor der Schule auf den Bus wartete, kamen zwei Jugendliche und haben mich gefragt, wo denn der Bus denn abfährt. Ich habe es ihnen erklärt. Dann kam ein Schüler der Deutschen Schule auf mich zu und hat zu mir auf deutsch gesagt: "Du musst aufpassen sehr, die zwei sind gefährlich sehr." Vor der Schule arbeitet ein Security-Mann, der normalerweise den Autoverkehr der Eltern regelt. Er ist extra dann in unsere Richtung gekommen und hat neben uns gewartet. Der Schüler meinte dann zu dem Aufpasser: "Yo la diga" =Ich habe es ihr gesagt. Dann hat der Schüler mir noch erklärt, dass ich im Bus noch mehr aufpassen solle. Im Bus hat er sich dann extra neben mich gesetzt. Als die zwei dann schon einige Stationen vor mir dann ausgestiegen sind, war ich sehr erleichtert. 
Anscheinend ist das manchmal die Strategie, dass sie einen etwas fragen und während sie so einen ablenken , wird man bestohlen. Ich kann jetzt natürlich nicht sagen, ob sie Böses beabsichtigt hatten oder nicht. Aber insgesamt muss man einfach noch mehr aufpassen und immer auf der Hut sein, mehr als in Deutschland. 
Aber wie ich nun in Chile schon öfter erleben durfte, kommen die hilfsbereiten Leute immer zur richtigen Zeit!

Dienstag, 27. August 2013

Mein Weg zur Schule- Busfahren

Heute habe ich mal wieder gemerkt, dass ich in Südamerika bin.
Als ich mit dem Bus von der Schule zurück nach Valparaiso fuhr, ist ein Mann mit Gitarre und Panflöte eingestiegen. Er hat sich in die Mitte des Busses gestellt und angefangen Gitarre zu spielen, zu flöten und zu singen. Beim zweiten Lied hat er zeitgleich Gitarre und Panflöte gespielt, indem er die Flöte zwischen Gitarre und seinem Körper eingeklemmt hat. Ich fand es sehr faszinierend, da es sicher nicht einfach ist, im Bus zu stehen (und dann auch noch zu musizieren), da die Busfahrer einen sehr abrupten Fahrstil pflegen, vollgas und sofort wieder abrupt abbremsen, insbesondere dann, wenn jemand ein- oder aussteigen will.
Hier gibt es nämlich keine Haltestellen, bzw. es gibt schon welche, aber man kann immer- und überall ein- oder aussteigen. Man muss sich halt auf der Straße bemerkbar machen. Dann hüpft man in den Bus und sobald man dann auf der ersten Stufe steht, fährt der Bus auch schon  wieder weiter. Auch beim Aussteigen geht die Türe schon sehr früh auf, sodass man schon beim langsamen Fahren raushüpfen kann, und der Bus dann auch sofort wieder weiterfährt, damit er möglichst wenig Zeit verliert :)
Ich fahre jeden Tag eine dreiviertel Stunde mit dem Bus zur Schule. Die Busse werden auch Micros genannt, dies sind kleine quietschende Busse. Diese Zeit im Bus verbringe ich meistens damit, die Chilenen und den Verkehr in einer Großstadt zu beobachten. Ständig wird gehupt, die Fahrspur gewechselt, Vollgas gefahren und  eine Vollgebremsung gemacht, alle paar Meter hüpft jemand in den Bus und  auch wieder raus. Ab und zu kommen auch Süßigkeiten-Verkäufer in den Bus oder Musiker wie heute.
Ich genieße diese südamerikanische Atmosphäre.

Sonntag, 25. August 2013

Ein paar Eindrücke

Dieses Wochenende habe ich die Stadt Viña del Mar besichtigt, war etwas shoppen und habe eine Wanderung entlang des Pazifischen Ozeans gemacht.

Hier ein paar Eindrücke:


Reloj de Flores= Blumenuhr
das Wahrzeichen von Viña



Ein Seelöwe ist immer auf- und abgetaucht

Später habe ich dann entdeckt, wo die Seelöwen faulenzen
















 Sonntags habe ich nochmal einen Gottesdienst besucht. Und diesmal waren einige Leute da, die deutsch gesprochen haben. Vorallem ältere Leute, aber auch eine Lehrerin von der Schule und eine Schülerin von der Klasse, in der ich unterrichte. Es war sehr nett, sich mit ihnen zu unterhalten. Vorallem da es nicht so anstrengend war, da ich deutsch reden konnte :)

Ein Klavier habe ich auch entdeckt :)

Auf diesem Obst- und Gemüsemarkt (dies ist nur ein Stand davon) kaufe ich immer ein.






Dienstag, 20. August 2013

Ein Wochenende in Argentinien

Nun möchte ich euch etwas von meinem letzen Wochenende erzählen. 
Da am Donnerstag ein Feiertag (Mariä Himmelfahrt) war und somit der Freitag ein Brückentag in der Schule war, hatte ich 4 Tage frei. Diese Gelegenheit musste ich nutzen, um etwas zu reisen. Das Ziel hat sich sehr schnell herausgestellt. Es sollte Mendoza in Argentinien sein. Und so sind wir 4 Praktikantinnen von der Schule aufgebrochen nach Argentinien.
In der Nacht zum Donnerstag durfte ich mein erstes Erdbeben hier erleben. Ich bin aufgewacht, weil alles wackelte. Aber nach wenigen Sekunden war es wieder vorbei. Es ist ein seltsames Gefühl, wenn die Erde bebt. 
Am Donnerstag  früh morgens sind wir dann mit dem Bus losgefahren. Schon nach kurzer Zeit hatte man Sicht auf die Anden.





Die Fahrt über die Anden (die längste Gebirgskette der Erde) ist beeindruckend. Mega hohe Berge und das stundenlang. Der höchste Berg ist der Aconcagua mit 6.962m. 
Schon nach kurzer Zeit fahren wir an schneebedeckten Hängen vorbei und sehen Skifahrer. Seltsam im August :) 



Es geht einen sehr steilen Pass noch oben.





An der Grenze nach Argentinien muss man sehr lange warten. Bei der Grenzkontrolle wird alles kontrolliert. Da der Busfahrer uns noch sagt, dass es verboten wäre, Obst in das andere Land mitzunehmen, packen wir alle 4 unsere Äpfel und Bananen aus und essen soviel wir in der Kürze der Zeit essen konnten.
Anscheinend nehmen Deutsche wohl immer Obst mit auf die Reise :) Die Leute um uns herum, lachten alle.


Es wird auch alles Gepäck gescannt und Hunde werden zusätzlich eingesetzt, um Obst aufzuspüren.

An der Grenze zwischen Chile und Argentinien

Auf der argentinischen Seite angekommen sieht alles ganz anders aus. Die Felsen sind alle aus rötlichem Stein. Ich kann stundenlang aus dem Fenster schauen und diese beeindruckende und imposante Natur betrachten. 



















Nach 10 Stunden sind wir dann in Mendoza angekommen. Zuerst mussten wir Geld wechseln, denn in Argentinien gibt es den argentinischen Peso und nicht mehr den chilenischen Peso (schon wieder anders umrechen :)) Mittlerweile war auch schon abend und die Dunkelheit angebrochen und wir wussten lediglich die Straße von einem Hostel. Also haben wir die Leute gefragt, wo denn ein Bus in diese Richtung fährt. Wir sind dann an diese besgte Bushaltestelle und wer steht da? Unser Busfahrer von unserem Reisebus. Er hat uns dann alles erklärt, mit welchem Bus wir fahren müssen. Zum Glück musste er auch mit diesem Bus fahren. Wir wollten beim Busfahrer ein Ticket lösen, doch dieser meinte, da bräuchten wir eine Aufladekarte, die man nicht im Bus kaufen kann. Doch unser Busfahrer (von Chile) hat dann mit seiner Karte für uns bezahlt und wir konnten ihm in chilenischen Pesos das Geld zurückgeben. Er hat uns dann gesagt, wo wir aussteigen müssen und in welche Richtung wir zu gehen haben und so fanden wir das Hostel. Wir hatten nicht reserviert, aber wir hatten Glück, denn es war noch für eine Nacht Platz. Die Frau an der Rezeption hat dann sofort in einem anderen Hostel für uns angerufen und die zwei weiteren Nächte reserviert. 
Auch in Argentinien gibt es so mega hilfsbereite Menschen!
Doch unser Glück ging noch weiter :)
Wir wollten am nächsten Tag eine Weintour mit einem Fahrrad machen, wussten allerdings nicht, wie und wo. Unser Zimmerkollege aus England berichtet uns abends dann, dass er am nächsten Tag eine Bike & Wine Tour macht und wir können uns gerne ihm anschließen. Also war schon alles organisiert für den nächsten Tag :)
Mit dem Bus sind wir nach Maipu gefahren. Aus dem Bus ausgestiegen kam dann gleich einer mit dem Fahrrad auf uns zu und meinte, wir könnten bei ihm Räder ausleihen. Also haben wir Fahrräder (besser gesagt Klapperkisten :)) ausgeliehen und eine Landkarte mit den Weingütern bekommen und so sind wir los geradelt. 




Zuerst haben wir eine Olivenplantage besichtigt. Dort konnten wir verschiedene Olivenöle versuchen. 




Anschließend sind wir in eine Chocolatería und haben Schokolade und Liköre getestet. 

















Und schließlich sind wir noch auf ein Weingut. Dort bekamen wir eine Führung und konnten an einer Weinprobe teilnehmen.



 



Abends war dann in unserem Hostel eine Barbecue- Party. Es gab ein Buffet mit mega viel Fleisch und Gemüse und Brot. Es war sehr lecker und wir haben viele nette junge Leute kennen gelernt.









Nach einer kalten Nacht mit nur einem dünnen Teppich als Decke haben wir uns am nächsten Morgen die Stadt angeschaut.





Stadtpark in Mendoza mit Regenbogen

Mittags sind wir dann in eine Therme gefahren. Es war eine Therme mit Naturwasser mitten zwischen den Bergen. Im Winter im Freibad :)






Am nächsten Tag ging es dann schon wieder zurück nach Chile. 
Insgesamt muss man sagen, dass Argentinien ein sehr schönes Land ist! Die Menschen sind sehr nett und offen. Typisch für Argentinien ist auch, dass immer und überall Musik musiziert wird.
Eine freundliche Stimmung.







Doch nun ruft das Praktikum wieder :)

Montag, 12. August 2013

Heute kam ich zu spät zur Schule. Obwohl ich schon sehr frühzeitig los bin, habe ich über zwei Stunden gebraucht und kam trotzdem eine Stunde zu spät. Das Problem war, dass auf der Straße die chilenische Post (Correos) demonstriert hat und dadurch alle Straßen blockiert haben. Der Bus stand im Stau. Ich habe meine Mitfahrerin gefragt, wie lange das denn so dauert und bekam die Antwort, ja müsste eigentlich bald weitergehen.
Also habe ich gewartet. 






Doch nachdem ich dann festgestellt habe, dass der Unterricht jetzt eigentlich schon beginnt, bin ich aus dem Bus ausgestiegen und habe die Metro gesucht. Dort musste ich zuerst eine Karte kaufen und mit Geld aufladen. Dann musste ich schauen, wo ich denn aussteigen muss, um zur Schule zu gelangen. Und tatsächlich bin ich dann nach langer langer Zeit auch an der Schule ganz außer Atem angekommen. Die Schüler haben wohl schon gefragt, was mit mir los ist und warum ich nicht hier bin. Aber ich kam noch :)

Nach der Schule gehe ich sehr gerne noch an den Hafen zum Entspannen und den Schiffen zuzuschauen oder ein Eis zu essen :)


Sonntag, 11. August 2013

Wochenende

Nun etwas zu meinem Wochenende:
Am Samstag hatte der Mann von meiner Vermieterin Geburtstag. Ich war auch eingeladen um mitzufeiern. Morgens haben wir alles vorbereitet und hergerichtet und mittags kamen dann die Gäste. Von da an, hat man bis abends um 22 Uhr gegessen und getrunken. Es gab verschiedene chilenische Gerichte mit viel Fisch und Fleisch und dazu immer Champagner und Wein. Es war sehr anstrengend, wenn mehrere Leute gleichzeitig spanisch geredet haben. Vorallem weil die auch so schnell reden und viel verschlucken. Da hat manchmal mein Kopf ganz schön geraucht :)
Aber manchmal haben sie auch extra für mich langsam geredet, dann habe ich auch vieles schon  verstanden. :)
Somit hatte ich die Möglichkeit ein typisch chilenisches Familienfest mitzuerleben. 

Heute habe ich dann einen gemütlichen Tag gemacht. Wir (2 andere Praktikantinnen und ich) haben uns in einem Café mit guter Aussicht auf die Stadt getroffen. Der Weg dorthin hat für mich sehr lange gedauert, da in der ganzen Stadt auf der Hauptstraße ein Fest war und kaum ein Durchkommen bei so vielen Menschen.



Café auf dem Cerro Concepcion

Doch nun ist das Wochenende auch schon wieder vorbei. Morgen beginnt die nächste Praktikumswoche.

Mittwoch, 7. August 2013

Die Deutsche Schule

So nun werde ich euch endlich mal etwas von meinem Praktikum erzählen. Mein Praktikum mache ich an der Deutschen Schule Valparaíso. Die Schule ist allerdings in Viña del Mar ca. 10 km von meiner Unterkunft  entfernt in der Nachbarstadt von Valparaíso. Falls ihr euch nun fragt, warum die Schule denn dann "Deutsche Schule Valparaíso" heißt, dann gibt es dazu auch eine Erklärung. Früher war die Schule in Valparaíso, aber auf Grund eines Erbebens wurde die Schule zerstört und in Viña del Mar neu gebaut. Der Name der Schule wurde allerdings beibehalten. 


Das Hauptgebäude

Die Schule besteht aus einem Kindergarten, einer Grundschule und einer weiterführenden Gesamtschule, an deren Ende man dann mit dem Abitur abschließen kann, mit dem man dann auch in Deutschland studieren könnte.
Das Schulgelände ist sehr groß. Es besteht aus einem Hauptgebäude mit mehreren kleinen Räumen, einem großen und einem kleinen Sportplatz, einem Hallenbad und einer Mensa.



Links ist das Gebäude mit dem Schwimmbad zu sehen.
Rechts danaben ist die Mensa  und
im Vordergrund ist der Sportplatz.



Ich bin in einer 3. Klasse als bilinguale Lehrerin. Die Klassenlehrerin dieser Klasse spricht ausschließlich spanisch. Deshalb soll ich in dieser Klasse mit den Kindern viel Deutsch reden, so dass sie auch außerhalb des Deutschunterrichts die Möglichkeit haben ihre Deutsch-Kenntnisse zu verbessern. 
Doch ich bin auch in anderen Klassen und bei verschiedenen Lehrern, hauptsächlich natürlich im Deutschunterricht, wofür ich dieses Praktikum auch mache. Zudem kann ich verschiedene Lehrstile und Lehrmethoden kennenlernen. 
Es macht mir sehr viel Spaß, schwierig ist allerdings, dass meine Mentorin nur spanisch spricht, doch gleichzeitig ist dies auch eine Chance, Spanisch schneller zu lernen.
Am Freitag werde ich meine erste Deutschstunde selbst halten, die ich jetzt noch vorbereiten werde.



Sonntag, 4. August 2013

La Iglesia Luterana

Heute war ich in der Iglesia Luterana Alemana. Das ist eine Kirche, die ursprünglich eine deutsche Kirche war.





Da jedoch inzwischen nur noch sehr wenige Deutsche hier wohnen, ist nun der gesamte Gottesdienst auf Spanisch.




Nach dem Gottesdienst wurde ich dann gleich von allen Leuten angesprochen und zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

Samstag, 3. August 2013

Ein Tag in der Hafenstadt

Heute habe ich mich mit Eva hier in Valparaiso getroffen. Sie ist auch eine Praktikantin der Deutschen Schule. Wir wollten eine Hafenrundfahrt machen, doch der Mann des Schiffes meinte, man müsste noch warten, bis mehr Leute kommen. So sind wir am Hafen entlang weitergelaufen. Als ein Marine-Boot (Schlauchboot mit Motor) neben uns angelegt hat, haben wir gefragt, wie viel es kostet, mitzufahren. Die zwei Männer in Uniform haben uns versucht zu erklären, dass es eigentlich nicht zum mitfahren ist, aber wenn wir wollen können wir mifahren. Wir haben nochmals gefragt, wie viel es kostet und sie sagten jedes mal: nada (nichts). Also dachten wir, warum nicht? Eine kostenlose Bootstour :)
Der Fahrer gab richtig Gas, so dass man die Augen kaum offen halten konnte. Die zwei Seefahrer haben sich mit uns unterhalten, so gut das eben mit unserem Spanisch ging ;) Unterwegs dachten wir, ob das jetzt wohl etwas zu leichtsinnig war? Wir haben an das große Schiff auf dem Meer angelegt. Wir fragten, ob wir nun wieder zurück fahren, da wo wir eingestiegen sind. Es sind nun noch ein paar Leute vom Schiff zu uns ins Boot gestiegen und so sind wir wieder zurück gefahren. Es war sehr lustig und umsonst :) 
Danach gingen wir in ein chilenisches Restaurant. Wir haben ein chilenisches Menü gegessen. Als Vorspeiße gab es Fisch-Salat. Ich habe es sogar ganz gegessen. Kaum zu glauben, aber war nicht mal ganz schlecht ;) Als Nachtisch gab es einen Pfefferminz-Schnaps. Typisch für Südamerika ist, dass man während des Essens häufig durch Straßenmusiker unterhalten wird, die in das Lokal hereinspazieren und anfangen zu spielen und zu singen :)
Dann haben wir noch eine Wanderung auf den Hügeln von Valparaiso gemacht. Dabei hat man immer Sicht auf den Hafen. Wir besichtigten das Haus von Pablo Neruda, Pablo Neruda ist der bekannteste chilenische Dichter und Schriftsteller.
Nach 12 km Bergauf- und Bergab laufen, sind wir dann wieder zuhause angekommen.


Auf hoher Fahrt- im Hintergrund Valparaíso


Auf diesem Schiff haben wir dann angelegt und dachten schon, jetzt werden wir dort ausgesetzt :)




Die Steuermänner ;)


Das Haus von Pablo Neruda